Gemeinsam, übersichtlich und mit Benefits
AG Stadtmarketing erhält Ergebnisse von Forschungsauftrag
04.08.2023
Destination übergreifendes Zusammenarbeiten, ein gut aufgestelltes Jobportal sowie Vorteile für Mitarbeiter – diese drei Empfehlungen sprachen Studierende der Hochschule Bremen jüngst in Lübbenau aus. Im großen Sitzungssaal des Rathauses präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit, die sie im Rahmen einer Learners‘ Company in Lübbenau/Spreewald durchgeführt haben. Diese Praxis-Werkstatt als Teil ihres Tourismus-Studiums führt Studierende seit mehreren Jahren im Auftrag der AG Stadtmarketing „Wir für Lübbenau“ von der Hansestadt in den Spreewald. Das diesjährige Team war angehalten Ideen zur Fachkräftegewinnung, insbesondere für die touristische Branche zu generieren, welche bestenfalls direkt umgesetzt werden können.
Ganz so einfach gehe das natürlich nicht, denn die Maßnahmen benötigen Zeit und Personal. Dass sich der Aufwand letztlich trotzdem lohne, zeigten die jungen Frauen und Männer anhand erfolgreicher Beispiele aus Deutschland und Österreich. So fänden potenzielle Arbeitnehmer in anderen Destinationen umfangreiche Jobportale im Internet, in welchen Angebote der jeweiligen Region gebündelt sind. Unkomplizierte Online-Bewerbungen erlauben schnelles Handeln. Tipps zu Unterbringungen, Behördengängen und natürlich zu Freizeitangeboten inklusive Rabatten für die Arbeitenden gibt es gleich dazu. Weiterbildungsmöglichkeiten wie Sprach- und Kochkurse oder Barkeeper-Lehrgänge bringen die Berufstätigen in ihrer Entwicklung voran. „Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen können dies alles allein oft nicht bieten. Darum empfehlen wir, dass auch hiesige Anbieter kooperieren und so schließlich eine größere Reichweite erzeugen“, so die Studierenden.
Aufmerksamkeit könne man aber auch auf lokaler Ebene wecken, indem Lübbenauer Schülern und damit potenziellen Fachkräften von morgen die Arbeit im Tourismussektor aktiv nähergebracht werde. Vielen Mädchen und Jungen fehle die Vorstellung über die Vielzahl der sich bietenden Jobs. Die Arbeit im Tourismus verlange zwar oft unliebsame Tätigkeitszeiten, die Atmosphäre des Arbeitsplatzes und ein meist lockeres, sympathisches Team sorgen dafür, dass die Aufgaben trotzdem Freude machen. Gemeinsame Projekte von Unternehmen und Schulen, Schnupper-Praktika und die Verbreitung von Erfolgsgeschichten gewähren interessante Einblicke und können Interesse wecken. „Der Spreewald solle bestenfalls als Ganzes zusammenarbeiten“, waren sich die angehenden Hochschul-Absolventen einig.
Die Akteure der Stadtmarketingrunde sowie weitere Leistungsträger aus Lübbenau, Lübben und Burg lobten die Ausarbeitungen der Hochschüler. „Sie haben das fachlich sehr professionell erarbeitet und präsentiert“, befand Caroline Fürll, Geschäftsführerin der Spreewald-Touristinformation Lübbenau. „Es freut mich sehr, dass die Präsentation so gut ankam“, betonte der Projekt begleitende Professor Felix Herle. Für ihn als Moderator der Arbeitsgemeinschaft sei mit die wichtigste Erkenntnis, „dass viel Potenzial in den Schülern stecke“. „Wir sollten mehr Präsenz in den Schulen zeigen, die Mädchen und Jungen beispielsweise mit Kochprojekten begeistern. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz erinnern diese sich vermutlich daran und bewerben sich bestenfalls im Spreewälder Gastgewerbe“, schlussfolgerte Marko Schröter von der Pension Tannenwinkel.
Auch die Studierenden lobten die Zusammenarbeit bezüglich ihrer Projekt-Recherche: „Wir waren während unseres Studiums bis jetzt selten so motiviert, wie in diesem Modul. Da lohnt es sich zu studieren, nicht immer nur Theorie. Wir haben viel gelernt.“
Die Stadtmarketing-AG wolle die Handlungsempfehlungen in einer der nächsten Zusammenkünfte näher betrachten und an einer Umsetzung arbeiten. Aktuell werden gemeinsam Ideen für neue touristische Angebote für die Winterzeit verdichtet.
Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.