Lübbenau geht mit der Zeit – Millionen-Investitionen in Großprojekte

Informationen zu aktuellen Baumaßnahmen in der AG Städtebau

01.03.2023

Auf neue Vorzeigeobjekte, die bestenfalls als Leuchttürme weit über die Spreewaldstadt hinaus strahlen werden, dürfen sich die Lübbenauer in den kommenden Jahren freuen.
Bei der jüngsten Sitzung der AG Städtebau gaben die Vertreter der Stadt Lübbenau/Spreewald, der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH und der GWG Lübbenau eG jeweils einen Überblick über aktuelle und geplante Baumaßnahmen.

Neben vielen kleineren und mittleren Investitionen unter anderem in den Bereichen Schulen, Kitas und Feuerwehren sticht das städtische Projekt Spreewaldsportpark mit einer Investitionssumme von insgesamt rund 8,6 Millionen Euro klar heraus. „In diesem Jahr soll mit den Erschließungsarbeiten für den Neubau des Sozialtraktes begonnen werden. Baustart ist voraussichtlich 2024. Sport- und Außenanlagen werden in einem zweiten Bauabschnitt komplett neugestaltet“, so Sven Blümel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung. 

Vorbereitende Arbeiten sind im Rahmen des Niveaufreien Verkehrskonzeptes (NVK) in vollem Gange. Auch die Deutsche Bahn beginne mit entsprechenden Arbeiten, damit man in Zukunft schrankenlos die Lübbenauer Bahngleise über- oder unterqueren kann. Dass Lübbenau als Wohn- und Lebensort zunehmend beliebter wird, beweist auch die Nachfrage nach Wohnraum. Der örtliche Leerstand ist gering. So plant die Stadt für dieses Jahr ein Architekten-Wettbewerb, welcher die Möglichkeiten eines neuen Wohngebietes im Lindenviertel untersucht. Im Quartier Schillerstraße setzen die Stadt, gemeinsam mit der GWG und der WIS ein großräumiges Konzept zur Sanierung der Straßen und Schaffung neuer Parkplätze um. 

Aktuelle Maßnahmen bei der Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebietes (IGG) „Am Spreewalddreieck“ werden der Rückbau zweier Kohleentladebunker sowie der Gleisanlagen sein. Das Projekt wird mit Fördermitteln des Landes Brandenburg für die Strukturentwicklung Lausitz unterstützt. 

Die derzeit beiden größten Projekte der Gemeinschaftlichen Wohnungsbaugenossenschaft der Spreewaldstadt Lübbenau eG (GWG) sind die Revitalisierung der „Turbine“ – einer ehemaligen Speisegaststätte sowie das Bauvorhaben „Komfortwohnen am Delphinbad“. 
Das Hauptgebäude des einstigen Lokals, nahe der Kita Diesterweg werde in ihrer äußeren Form erhalten bleiben. 13 Wohnungen sollen dort voraussichtlich 2025 fertiggestellt sein. Lagerflächen und Garagen werden aktuell abgetragen. Am Delphinbad saniert die GWG 70 Wohnungen, davon werden 14 barrierefrei sein. „Die Herausforderungen sind zum einen, dass einige Wohnungen bewohnt sind und die Mieter mit entsprechenden Baulärm umzugehen haben. Zum anderen müssen aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Baukosten Nachkalkulationen durchgeführt werden. „Wir können natürlich nicht alles auf die Miete umlegen“, unterstreicht Holger Siebert, Vorstandssprecher der GWG die Schwierigkeit.

Mit den erhöhten Baupreisen muss auch die WIS bei ihren Bauprojekten umgehen. In der Altstadt baut jene aktuell ein „Familienwohnen“-Ensemble. Neun Kettenhäuser auf insgesamt 1137 m² sowie ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten auf 681 m² sollen, „wenn alles klappt 2024 bezugsfertig sein.“ Der bislang kalkulierte Mietzins liege bei über 10 Euro/m². „Die Bewerber für die Wohneinheiten kennen die Preise, sind aktuell weiter interessiert“, berichtet der WIS-Geschäftsführer Michael Jakobs auf Nachfrage. Mit Beginn der Planungen vor einigen Jahren wollte die WIS bezahlbaren Wohnraum für Familien schaffen. Die stark veränderten Baukosten zwingen den Wohnungsanbieter jedoch die Mietzinsen anzupassen. „Wirtschaftlich führt da kein anderer Weg rein“, so Michael Jakobs. „Wir wollen diese Wohnräume ja nicht über andere Objekt mitfinanzieren.“

Ein weiteres Leuchtturmprojekt für die Region werde das geplante Coworking-Space an der Güterbahnhofstraße, am Lübbenauer Bahnhof. Es werde ebenfalls über die Richtlinie Strukturentwicklung Lausitz gefördert. 25 Millionen Euro sind für das Projekt bislang veranschlagt. Auf 3600 m² Nutzfläche sollen 150 sehr moderne, technisch perfekt ausgestattete Arbeitsplätze und Konferenzräume in einem 4-geschossigen klimaneutralen Gebäude entstehen. Diese können von Unternehmen, Selbstständigen, Start-Ups etc. angemietet werden. Entlang der Innovationsachse zwischen dem Technologiepark Berlin Adlershof sowie dem zukünftigen Wissenschaftszentrum Cottbus, Lausitz ist der Standort bewusst gewählt. Geplant, errich-tet und betrieben wird das Coworking-Space von der BEKOTEC GmbH, Tochter der WIS. Der weitreichende Strahleffekt dieses modernen Arbeitsortes soll Lübbenau auch bei der Ansiedlung neuer Firmen helfen.

Um Lübbenau/Spreewald für die anstehende Sommersaison wieder frühlingsschick zu machen, laden Stadt, GWG und WIS zum gemeinschaftlichen „Frühjahrsputz“ ein. Während sich die Verwaltung, Schulen und Kitas bereits am Freitag, 24. März um Sauberkeit in auserwählten Ecken der Stadt bemühen, laden die Wohnungsvermieter am darauffolgenden Samstag, 25. März ihre Mieter und die Bürger der Stadt ein, mit etwas ehrenamtlichem Engagement an der Harke und mit dem Müllbeutel in der Hand etwas Gutes für ihre Heimatstadt zu tun. Belohnt werden sie dafür im Anschluss mit einem deftigen Eintopf aus der Gulaschkanone am Haus der Harmonie.