Mitmach-Workshops
AG Stadtmarketing erörtert was Gäste zukünftig wollen
15.12.2021
In ihrer jüngsten Runde arbeitete die AG Stadtmarketing „Wir für Lübbenau“ weiter an der zukünftigen touristischen Ausrichtung für Lübbenau/Spreewald. Dabei hat sie die zur Region Spreewald passenden Gästegruppen im Blick. Urlaubsangebote sollen zukünftig verstärkt an den Wünschen und Bedürfnissen der nachhaltig orientierten Gesundheits- und Qualitätsbewussten ausgerichtet werden. Jene lieben die Ruhe in der Natur – aktiv oder entspannend – und gehen bedächtig mit den natürlichen Ressourcen um. Sie bevorzugen Essen aus regionalen Erzeugnissen sowie exklusive Leistungen. Sie sind es gewöhnt und dazu bereit, für ihre Ansprüche einen entsprechenden Preis zu zahlen.
Für die touristischen Anbieter in Lübbenau/Spreewald bedeute dies einmal mehr: Qualität zahlt sich aus. Gefragt sind ehrliche, authentische und umweltschonende Produkte. „So lässt sich auf Dauer ein verträglicher Tourismus im Einklang mit dem Biosphärenreservat Spreewald schaffen“, ist sich auch Caroline Fürll, Geschäftsführerin des Spreewald-Touristinformation Lübbenau e. V. (STI) sicher.
„Um die besagten Besucher für Lübbenau/Spreewald zu begeistern sind unter anderem sinnstiftende, tiefgreifende Erlebnisse gefragt“, erinnert Professor Felix Herle an die Ergebnisse vom letzten Treffen. Die Teilnehmer der virtuellen Sitzung trugen nun bereits vorhandene lokale Angebote dieses Segments zusammen: Lübbenauer Erlebnisführungen und Rangertouren im Biosphärenreservat zählen unter anderem dazu, wie auch die Kahnfahrschule, Kräuterwanderungen und die Teilnahme von Besuchern an der Gurkenernte. „Im Bereich Kulinarik sind für die Zukunft weitere Produkte wünschenswert“, resümiert Daniel Schmidgunst, stellvertretender Geschäftsführer des STI in der Runde. Die LOHAS – so bezeichnet die Wissenschaft die besagte Zielgruppe – finden es spannend, sich selbst an der Herstellung regionaler Köstlichkeiten zu probieren: Meerrettich reiben, Senfkörner malen und veredeln, Leinöl pressen, alte Rezepte testen etc. Solche Erfahrungen bereichern den Urlaub dieser bewusst lebenden Menschen und verschaffen ihnen gar einen Mehrwert im Alltag – wenn sie Zuhause Rezepte nachkochen bzw. frische Lebensmittel in der im Urlaub erlernten Art und Weise verarbeiten. Lübbenau/Spreewald behielten sie auf diese Weise nachhaltig in Erinnerung.
Damit sich die Gäste rundum wohl und aufgehoben fühlen, braucht es einen ständigen kommunikativen Austausch zwischen den Leistungsanbietern bzw. der Touristinformation und den Gästen selbst. Informationen müssen auf dem Weg erfolgen, den die Gäste als bequem bevorzugen. „Gut wäre es, wenn alle für die Gäste relevanten Auskünfte in nur EINEM Kommunikationskanal zu finden sind. Aktuelle Hinweise, Veranstaltungstipps, freie Kapazitäten etc. könnten beispielsweise in der Lübbenau App zu finden sein“, schlägt Spreewelten-Marketingleiter Steven Schwerdtner vor. Die Besucher bräuchten bei Planung bzw. Anreise und auch während des Aufenthaltes nicht auf diversen Plattformen und zusätzlich per Telefon alles einzeln zusammensuchen. Sie schauen in den einen Kanal und erhalten dort alle Informationen, aller Anbieter. Ähnliche Services werden in anderen Top-Urlaubsregionen bereits angeboten. „Die Gäste möchten ihre kostbare Freizeit mit Aktivitäten vor Ort verbringen, nicht mit langer Recherche. Die nötigen Infos sollen einfach und schnell zu beschaffen sein.“ Für eine stressfreie Ankunft in Lübbenau/Spreewald könnten darüber hinaus essenzielle Erst-Infos, beispielsweise zum Parken während der Anfahrt als Push-Nachrichten kommen: „Freie Parkplätze finden Sie hier: …“ Zusätzlich könnten Hinweise auf Bildschirmen an den großen Parkplätzen die Orientierung erleichtern.
Im kommenden Jahr wollen die Mitglieder der AG Stadtmarketing festlegen, welche Zukunftsfelder prioritär anzugehen sind. Darüber hinaus wird sich auch wieder die Learners‘ Company der Hochschule Bremen mit einer Praxisaufgabe in Lübbenau/Spreewald auseinandersetzen.
Anmerkung: Im obigen Text wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit ausschließlich die männliche Form verwendet. Sämtliche geschlechtsspezifischen Bezeichnungen beziehen sich jedoch immer gleichermaßen auf alle Geschlechter.